Die Pfeifenorgel ist das älteste Tasteninstrument (ihre Entstehung wird auf das 3. Jahrhundert v. Chr. datiert) und gleichzeitig das Musikinstrument mit der dynamischsten Entwicklung in der Geschichte. Im Mittelalter verbreitete sie sich in der europäischen Kirchenmusik und erlangte aufgrund ihres charakteristischen Klangs, der sich hervorragend zur Begleitung von Chorgesang und zur instrumentalen Begleitung von Zeremonien eignet, einen festen Platz in der musikalischen Tradition und liturgischen Praxis. Schon seit jeher ist sie als „Königin der Musikinstrumente“ bekannt, und die Orgelmusik zieht immer noch an und bereichert. Die Orgel kann sanft streicheln und in Jubel ausbrechen, mit den Trauernden trauern und in voller Majestät zur ewigen Ehre Gottes erklingen. Kein Wunder, dass auch das Zweite Vatikanische Konzil dieses Instrument gewürdigt hat: „Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument hoch geschätzt werden, dessen Klang den kirchlichen Zeremonien wunderbaren Glanz verleiht und den Geist mächtig zu Gott und himmlischen Dingen erhebt.“ (Konstitution Sacrosanctum Concilium, 120)

Die Klosterkirche der Verklärung des Herrn in Sampor plante von Anfang an die Realisierung einer Pfeifenorgel. Aufgrund begrenzter Mittel entschied sich die Mönchsgemeinschaft in der ersten Phase des Kirchenbaus, nur die notwendige Ausstattung der Kirche abzuschließen, damit das Kloster so schnell wie möglich Mönche und Gäste aufnehmen und Räume insbesondere für das Chorgebet bieten konnte. Bereits nach Abschluss der ersten Bauphase des Klosters (2010) wandte sich die Gemeinschaft an einige Orgelbauer, um sich ein Bild von den finanziellen Anforderungen eines solchen Projekts zu machen. Ziel war es, ein Instrument zu bauen, das hauptsächlich den liturgischen Bedürfnissen dient, aber auch durch Konzerte von Kirchen- und klassischer Musik zur kulturellen Bereicherung beiträgt. Die Komplexität des Baus einer neuen Orgel bedeutete eine Verschiebung des Projekts und die Priorisierung des Baus weiterer wichtiger Klostergebäude.
2022-2023
Nach Abschluss des Baus des neuen Klausurbereichs des Klosters rückte die Gestaltung des Raumes der Klosterkirche und die fehlende Orgel wieder in den Mittelpunkt. Im Rahmen der Auswahl der Orgelbaufirma wandten sich die Mönche auch an die Orgelwerkstätten Žilina der Brüder Roman und Marián Muška mit der Bitte um einen Entwurf und eine Kostenschätzung. Das konkrete Projekt, für das sich die Mönchsgemeinschaft schließlich entschied, wurde im gegenseitigen Dialog in den Monaten Dezember 2022 bis Mai 2023 entwickelt. Das Projekt umfasste mehrere Versionen hinsichtlich der Disposition des Instruments und seines visuellen Erscheinungsbildes. Das Kloster lud auch weitere Experten zur Zusammenarbeit ein, wobei Zuzana Ferjenčíková, Konzertorganistin und Professorin für Orgelmusik in Rotterdam, maßgeblich zur endgültigen Gestaltung der Orgel beitrug.



2023-2024
Ende Sommer 2023 begannen die ersten Arbeiten an der neuen Orgel in den Orgelwerkstätten, die bis Januar 2025 dauerten. Neben dem Team der Orgelwerkstätten Žilina (Martin Talapka, Jozef Šuška, Miroslav Šťukovský und andere) arbeiteten auch mehrere Subunternehmer an der Orgel, insbesondere Michal Kenis (Herstellung der Metallpfeifen) und Otto Heuss GmbH (elektrische Komponenten, Teil des Spieltisches). Die Vorbereitung der Projektdokumentation und die technische Überwachung der Umsetzung lagen in den Händen von Roman Muška. Die musikalisch-klangliche Überwachung des Werkes oblag Marián Muška.


















Ein wichtiger Meilenstein in den Arbeiten war die Klangprobe, die am 23. Januar 2024 direkt in der Klosterkirche mit Hilfe einer Musterpfeife durchgeführt wurde. An diesem Tag beteiligte sich der hervorragende tschechische Intonateur Tomáš Fafílek an den Arbeiten und übernahm die verantwortungsvolle Aufgabe, dem rohen Werk Leben einzuhauchen – dem physisch gefertigten Instrument seinen endgültigen Klang zu verleihen.
2025

Die Arbeiten in den Orgelwerkstätten wurden am 31. Januar 2025 mit der öffentlichen Vorstellung des Instruments direkt in der Montagehalle abgeschlossen, wo das neue Instrument erstmals der breiten Öffentlichkeit und den Medienvertretern vorgestellt wurde. Ein kurzes Präsentationskonzert spielte Marián Muška. Im Februar 2025 wurde die Orgel komplett zerlegt, transportiert und auf der Orgelempore der Klosterkirche der Verklärung des Herrn in Sampor aufgebaut. Im März 2025 folgten die abschließenden Intonationsarbeiten nach fachlicher Beratung und Erprobung des Instruments im akustischen Raum.
Die feierliche Einweihung der Orgel ist für Samstag, den 29. März 2025 geplant.